AG Orion Themenabend am 19. November 2025: „Von der Kreisbahn zur Ellipse – Kepler und die Geburt der modernen Himmelsmechanik“

Am Mittwoch, dem 19. November 2025, laden wir zu unserem nächsten Themenabend ein. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr und findet im Vereinshaus Dornholzhausen, Saalburgstraße 158, 61350 Bad Homburg, statt. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die weitere Ausstattung der Volkssternwarte Hochtaunus wird gebeten.

Schon frühe Kulturen beobachteten den Himmel mit großer Aufmerksamkeit: Der Lauf der Sonne bestimmte Aussaat und Ernte, die Mondphasen regelten rituelle Feste, und die Bewegungen der Planeten wurden in der Astrologie gedeutet.

In der Antike galt der Kreis als göttlich und vollkommen. Entsprechend versuchten Astronomen, alle Himmelsbewegungen mit Kreisbahnen zu erklären. Das geozentrische Weltbild, über 1500 Jahre lang die anerkannte Lehrmeinung, wurde von Ptolemäus in seinem Hauptwerk, dem Almagest, systematisch ausgearbeitet. Um die scheinbaren Schleifen und Rückläufe der Planeten zu erklären, griff er zu einem komplexen System aus überlagerten Kreisbewegungen. Die ungleichmäßigen Umlaufgeschwindigkeiten erklärte er zusätzlich mit einer eingeführten Hilfsgröße: dem sogenannten „Ausgleichspunkt“. Insgesamt entstand dabei ein sehr komplexes Modell, das dem philosophischen Ideal einer einfachen, harmonischen Erklärung widersprach.

Johannes Kepler war fasziniert von dem vergleichsweisen einfacheren und eleganteren kopernikanischen Modell, das die Sonne ins Zentrum rückte. Doch die Kreisbahnen des Kopernikus konnten die präzisen Beobachtungsdaten seines Mentors Tycho Brahe nicht zufriedenstellend erklären. Kepler suchte jahrzehntelang leidenschaftlich nach einer besseren Lösung. Schließlich fand er sie in der Ellipse. Mit der Sonne in einem Brennpunkt der Ellipsenbahn gelang ihm nicht nur eine elegante mathematische Beschreibung, sondern auch eine physikalisch zutreffende Vorhersage der Planetenbewegungen. In seiner Astronomia Nova von 1609 formulierte er dazu triumphierend:

„Die Sonne bleibt unbeweglich im Mittelpunkt der Welt, und um sie bewegen sich alle Planeten.“ – Johannes Kepler

Die Entstehung seiner drei Gesetze ist nicht nur ein Triumph der Wissenschaft, sondern auch ein Zeugnis für die tiefe Verbundenheit von Naturbeobachtung, Philosophie und religiöser Weltdeutung im frühen 17. Jahrhundert. Dazu gibt das bewegte Leben von Johannes Kepler einen faszinierenden Einblick.

Beim Vortragsabend beleuchten unser Mitglied Heinrich Mödden und unser Vorsitzender Benno Schneider die spannende Entwicklung von der antiken Kreisbahn zur keplerschen Ellipse. Sie zeigen, wie aus der bloßen Beobachtung von Sonne, Mond und Sternen eine erstaunlich präzise Himmelsmechanik entstand. Eine, mit der Kepler sogar den „Stern von Bethlehem“ zu erklären versuchte.

Hinweise zur Anreise:

Die Parkplätze direkt vor dem Vereinshaus können derzeit wegen Bauarbeiten nicht genutzt werden. In der Nähe gibt es zwei alternative Parkmöglichkeiten, allerdings nur mit wenigen Stellplätzen:

– gegenüber dem Vereinshaus auf dem ehemaligen Lilly-Gelände (siehe auch Hinweisschild)

– gegenüber dem Kindergarten in der Ricarda-Huch-Straße

– sowie an der Hohemarkstraße vor Reifen Limes

Wenn möglich, empfehlen wir die Anreise mit dem Bus. Die Linien 1 und 11 fahren bis zur Haltestelle Lindenallee. Von dort sind es etwa 210 Meter zu Fuß bis zum Vereinshaus. Die Busse fahren bis nach 20 Uhr im Viertelstundentakt. Zurück in Richtung Bad Homburg verkehrt die Linie 21 ab 21:15 Uhr alle 30 Minuten bis Mitternacht.

Zusatzinformation: Zwei ergänzende Grafiken zeigen den Unterschied zwischen dem alten Weltbild mit komplexen Kreisbewegungen und Keplers moderner Ellipsen-Theorie.

Schleifenbahnen des Mars“ illustriert, wie die Rückläufe des Planeten früher mithilfe von Epizykeln erklärt wurden:

„Ellipsen-Theorie“ zeigt Keplers elegante Lösung. Die Planeten bewegen sich in Ellipsen um die Sonne:

AG Orion zu Gast im Museum Sinclair-Haus – Rückblick auf die Kulturnacht am 25. Oktober 2025

Am Samstag, den 25. Oktober, waren wir im Rahmen der Kulturnacht zu Gast im Museum Sinclair-Haus. Unser Stand im Museumshof war Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Nachtleben“, die sich mit Dunkelheit, Lichtverschmutzung und dem nächtlichen Leben auseinandersetzt.

Der Abend begann mit einigen auflockernden Wolkenlücken und spannungsvoller Erwartung. Zwar blieb der Himmel später überwiegend bedeckt und es setzte zeitweise Regen ein, doch das tat der Begeisterung und dem großen Besucherinteresse keinen Abbruch. Unsere Teleskope standen bereit, gut geschützt unter dem vom Museum gestellten Pavillon. Als einziges dauerhaft sichtbares Beobachtungsobjekt diente die angestrahlte Erlöserkirche, die durch das Teleskop betrachtet viele neugierige Blicke auf sich zog. Zur Freude einiger Gäste ließ sich auch eine Eule blicken.

Viele Besucherinnen und Besucher hielten auf dem Weg zur Ausstellung an unserem Stand an, interessierten sich für die Teleskope, unsere Vereinsarbeit und die Volkssternwarte Hochtaunus. Besonders groß war das Interesse an unseren regelmäßigen Beobachtungsabenden und an der Frage, wie wir uns mit dem Thema Lichtverschmutzung befassen.

Wir konnten zahlreiche Flyer der AG Orion verteilen und viele anregende Gespräche führen. Neben unseren eigenen Materialien lagen auch Informationen der Initiative „Paten der Nacht“ aus. Ein kleines Demonstrationsset zur Lichtverschmutzung regte zum Nachdenken an und unser Sternglobus erwies sich als anschauliches Hilfsmittel zur Orientierung am Nachthimmel.

Das Team des Sinclair-Hauses unterstützte uns hervorragend. Der vorbereitete Pavillon mit Stromanschluss, Tischen, Stehtischen, Stühlen sowie heißen Getränken und Brezeln bot einen idealen Rahmen für unseren Beitrag zur Kulturnacht.

Besonders erfreulich war, dass viele Gäste aus Bad Homburg und der näheren Umgebung kamen. Einige erfuhren an diesem Abend erstmals von der Volkssternwarte Hochtaunus. Das zeigt, wie wichtig solche Veranstaltungen sind, um unsere Begeisterung für den Sternenhimmel weiterzugeben und neue Interessierte zu erreichen.

Auch ohne freien Blick auf die Sterne war der Abend für uns ein voller Erfolg. Wir konnten als AG Orion sichtbar werden, unser Wissen teilen und für das Thema Dunkelheit und Lichtverschmutzung sensibilisieren. Viele Besucherinnen und Besucher suchten das Gespräch, zeigten großes Interesse und sorgten für eine angenehme Stimmung.

Wir freuen uns bereits auf den zweiten Termin, den Langen Donnerstag am 4. Dezember 2025 im Museumshof des Sinclair-Hauses. Dann sind wir wieder mit dem gleichen Stand vor Ort und hoffen, dass der Himmel diesmal aufklart und den Blick auf Mond und Sterne freigibt.

Sterne über dem Sinclair-Haus – AG Orion bei Kulturnacht und Langer Donnerstag

Die Ausstellung „Nachtleben“ im Museum Sinclair-Haus lädt dazu ein, die Dunkelheit als lebendigen und vielgestaltigen Lebensraum zu entdecken. In einer Welt, in der künstliches Licht die Nacht zum Tag macht, wird die Dunkelheit zunehmend aus unserer Wahrnehmung verdrängt. Doch das Dunkle ist mehr als nur die Abwesenheit von Licht. Es ist ein Ort voller Leben und Schönheit, essenziell für uns Menschen und zahllose andere Lebewesen. Die Kunstwerke der Ausstellung laden dazu ein, die Nacht in ihren vielen Facetten zu erfahren und ihren Wert für eine lebendige Welt zu erkennen.

Als Astronomische Gesellschaft Orion Bad Homburg e. V. freuen wir uns, an zwei Abenden mit Teleskopen und Informationsmaterial im Museumshof präsent zu sein. Wir sind bei der Kulturnacht am Samstag, 25. Oktober 2025 sowie beim Langen Donnerstag am 4. Dezember 2025 mit einem Team von Mitgliedern vor Ort.

Kulturnacht am 25. Oktober 2025

Von 18 bis 22 Uhr ist das Museum bei freiem Eintritt geöffnet. Das vielfältige Programm umfasst stündliche Kurzführungen durch die Ausstellung, kreative Angebote im Atelier sowie unseren Beitrag im Außenbereich:

Ab 19 Uhr stehen wir im Museumshof mit mehreren Teleskopen bereit und laden zur Beobachtung des (hoffentlich) klaren Sternenhimmels ein. Besucherinnen und Besucher können den Mond, Planeten und Sternbilder entdecken und erhalten fachkundige Erklärungen rund um die Himmelsobjekte, die Teleskoptechnik und aktuelle astronomische Themen.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema Lichtverschmutzung, das sowohl im Rahmen der Ausstellung als auch in unserer ehrenamtlichen Arbeit eine zentrale Rolle spielt. Künstliche Beleuchtung wirkt sich nicht nur negativ auf die Beobachtbarkeit des Nachthimmels aus, sondern beeinflusst auch das Verhalten vieler Tiere und den natürlichen Biorhythmus des Menschen.

Langer Donnerstag am 4. Dezember 2025

Am ersten Donnerstag im Monat ist das Museum bis 21 Uhr geöffnet. Um 19:30 Uhr findet eine öffentliche Abendführung durch die Ausstellung statt, an der alle Interessierten teilnehmen können. Parallel dazu sind wir ab 19 Uhr erneut mit Teleskopen im Museumshof vertreten. Wie bei der Kulturnacht ermöglichen wir bei klarem Wetter einen Blick in die Nacht und stehen für Gespräche über Sterne, Astronomie und Dunkelheit zur Verfügung.

Ort: Museum Sinclair-Haus, Löwengasse 15, Eingang Dorotheenstraße, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe

Die Ausstellung „Nachtleben“ läuft vom 21. September 2025 bis 15. Februar 2026. Weitere Infos finden sich direkt auf der Website des Museums.

Unsere Vereinssternwarte, die Volkssternwarte Hochtaunus, befindet sich am Peter-Schall-Haus in Bad Homburg-Dornholzhausen. Neben regelmäßigen Führungen, Vorträgen und Beobachtungsabenden engagieren wir uns ehrenamtlich für die Vermittlung astronomischer Inhalte und einen bewussteren Umgang mit der Nacht.

Links zu weiteren Informationen:

NEU: „Der himmlische Jahresführer“

Kennen Sie schon unsere Homepage-Rubrik „Wissen“ ? Sie finden sie oben über die Navigationsleiste unserer Homepage: zahlreiche Artikel zu verschiedensten Themen der Astronomie (die Reihe wird kontinuierlich erweitert) gibt es dort zu entdecken.

Im neuesten Artikel „Der himmlische Jahresführer“ präsentiert Ihnen unser Vereinsmitglied Dr. Sergei Kovalenko eine Auswahl an interessanten Himmelsobjekten für Teleskop, Fernglas oder Aufnahmen mit einer Kamera. Angereichert mit Astrofotos u.a. von unseren Vereinsmitgliedern bekommen Sie Anregungen für Ihren Beobachtungsabend. Oder besuchen Sie doch mal unsere Volkssternwarte, um die in unserem Jahresführer vorgestellten Galaxien, Nebel und Sternhaufen zu beobachten.

Viel Spaß beim Lesen!

Rückblick auf die totale Mondfinsternis am 7. September 2025

Am Sonntagabend des 7. September 2025 stand der Himmel über Pfaffenwiesbach ganz im Zeichen des Mondes. Rund 200 Besucherinnen und Besucher fanden sich auf dem Wanderparkplatz in Wehrheim Pfaffenwiesbach ein, um gemeinsam mit uns die totale Mondfinsternis zu bestaunen.

Gleich zu Beginn sorgte ein besonders schöner Moment für Freude. Unser Mitglied Sergei war mit seiner Familie vor Ort und sein Sohn Michael feierte an diesem Abend seinen zehnten Geburtstag. Zur Feier verteilte er selbstgemachte Pancakes und wir sangen ihm ein Geburtstagslied. Das war ein gelungener Auftakt für die gleich beginnende Mondfinsternis.

Der Wanderparkplatz füllte sich rasch. So viele Menschen hatten wir dort noch nie gesehen. Es wurde in zweiter Reihe geparkt und auch entlang der umliegenden Wege standen Fahrzeuge. Zum Glück war die Baustelle in Pfaffenwiesbach inzwischen verschwunden, sodass der Zugang wieder problemlos möglich war.

Am Horizont wünschten wir uns einen klaren Blick auf den aufsteigenden Mond. Doch zunächst zogen feine Schleierwolken über dem Osthorizont hinweg. Der Blutmond ließ sich beim Aufgang noch nicht blicken. Erst als er weiter an Höhe gewann, löste er sich aus dem Wolkenschleier. Die Totalitätsphase war zu diesem Zeitpunkt bereits fast vorüber, doch der Anblick des orangerot gefärbten Mondes war dennoch beeindruckend.

Immer wieder klingelten unsere Handys. Freunde und Bekannte aus anderen Orten fragten, ob der Mond in Pfaffenwiesbach schon zu sehen sei. Zahlreiche Gäste machten Fotos oder hielten ihre Smartphones direkt an die Okulare. Unser 120-mm-Großfernglas wurde kurzerhand zum doppelten Teleobjektiv umfunktioniert. Da es zwei getrennte Strahlengänge hat, konnten sogar zwei Personen gleichzeitig mit dem Handy fotografieren. Viele Besucherinnen und Besucher zeigten dabei Geduld und Geschick. Mit großer Ausdauer hielten sie ihre Handys dran und machten beeindruckende Aufnahmen vom Mond. Viele Mitglieder hatten ihre Teleskope, Ferngläser und Kameras mitgebracht. Einige übertrugen das Bild ihrer Kamera sogar live auf Tablets.

Auch Saturn zeigte sich im Laufe des Abends. Seine Ringe standen nahezu auf der Kante und erschienen im Teleskop als feine Linie. Manche Gäste fanden, er sehe aus wie ein Apfel, durch den ein Bleistift gesteckt wurde.

Besonders in der späteren Halbschattenphase wurde der sogenannte Terminator interessant, also die Tag-Nacht-Grenze auf der Mondoberfläche. Das Licht fiel frontal auf den Mond, wodurch keine Schatten entstanden. Die Oberfläche wirkte flach und gleichmäßig hell. Es hob sich kein Krater ab wie sonst bei Halbmond, wenn das Licht schräg einfällt.

Unser Mitglied Stefan war ebenfalls mit seiner Familie vor Ort. Auch sein kleiner Sohn Florian, noch keine vier Jahre alt, war begeistert dabei und ist am Ende des Abends unter dem Sternenhimmel einfach eingeschlummert.

Neben der Himmelsbeobachtung standen wir den Besucherinnen und Besuchern für Fragen zur Verfügung und halfen beim Einstellen der mitgebrachten Geräte. Auch unsere Spendenbox war im Einsatz und füllte sich erfreulich für die Vereinskasse.

Die Atmosphäre an diesem Abend mit so vielen Gästen erinnerte uns an zwei besondere Ereignisse aus unserer Vereinsgeschichte. Zum einen an die Eröffnung der Volkssternwarte Hochtaunus, zum anderen an die Sternbildwanderung mit dem Naturpark Taunus in Pfaffenwiesbach. Wie damals verteilten wir auch diesmal wieder leuchtende Knicklichter an die Kinder, die sich sehr darüber freuten.

Es war ein rundum gelungener Abend unter dem Sternenhimmel und wir danken allen, die bei der totalen Mondfinsternis dabei waren. Ebenso freuen wir uns auf viele weitere gemeinsame Beobachtungen in Wehrheim Pfaffenwiesbach oder bei den öffentlichen Beobachtungsabenden an unserer Volkssternwarte Hochtaunus.

Totale Mondfinsternis über dem Taunus – Am Abend des 7. September 2025 zeigt sich der Blutmond über dem Osthorizont

Aktueller Hinweis vom 7. September 2025 um 15:40 Uhr

Die Wetterlage ist vielversprechend und laut Vorhersage erwarten wir einen klaren Himmel. Unsere Beobachtung zur totalen Mondfinsternis am Sonntag, 7. September 2025 findet also wie geplant statt:

  • Treffpunkt: Wanderparkplatz am oberen Ende der Kapersburgstraße in Wehrheim Pfaffenwiesbach
  • Beginn: ab 19.30 Uhr
  • Beobachtung: Der Beobachtungsabend ist öffentlich, kostenlos und erfordert keine Anmeldung.
  • Ausrüstung: Eigene Teleskope, Ferngläser oder Liegestühle dürfen gerne mitgebracht werden. Da es nach Sonnenuntergang bereits deutlich abkühlt, wird warme Kleidung empfohlen.
  • Hinweis: Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Da das Gelände uneben sein kann, empfehlen wir festes Schuhwerk. Bei Dunkelheit ist zudem eine eigene Taschenlampe hilfreich.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf eine eindrucksvolle Mondfinsternis.


Am Sonntagabend, dem 7. September 2025, erwartet uns ein eindrucksvolles Himmelsschauspiel. Eine totale Mondfinsternis wird in weiten Teilen Europas sichtbar sein. Wir laden deshalb Interessierte jeden Alters zur gemeinsamen Beobachtung unter freiem Himmel ein. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am oberen Ende der Kapersburgstraße in Wehrheim-Pfaffenwiesbach.

Die Totalitätsphase beginnt bereits um 19:31 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Zu diesem Zeitpunkt steht der Mond bei uns jedoch noch unter dem Horizont. Offiziell geht er gegen 19:48 Uhr am östlichen Horizont in der Totalitätsphase auf, doch durch die Höhenunterschiede im Taunus wird er in Pfaffenwiesbach voraussichtlich erst rund eine halbe Stunde später sichtbar.

Während der Mond durch den Kernschatten der Erde wandert, wird er nicht vollständig dunkel, sondern zeigt sich in einem tiefen Rotton. Diese rötliche Farbe entsteht, weil das Sonnenlicht in der Erdatmosphäre gebrochen und gestreut wird. Der langwellige rote Anteil wird dabei in den Erdschatten abgelenkt und erreicht den Mond trotz der Verfinsterung. Diese eindrucksvolle Erscheinung wird deshalb oft auch als Blutmond bezeichnet.

Die totale Phase dauert bis etwa 20:53 Uhr. In derselben Himmelsrichtung gehen fast zeitgleich auch die beiden Gasplaneten Saturn und Neptun auf. Vor allem Saturn bietet einen beeindruckenden Anblick im Teleskop, auch wenn seine Ringe derzeit fast genau von der Seite zu sehen sind und deshalb nur als feine Linie erscheinen.

Wir von der AG Orion sind ab etwa 19:30 Uhr vor Ort und freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher. Die Veranstaltung ist öffentlich, kostenlos und erfordert keine Anmeldung. Eigene Teleskope, Ferngläser oder Liegestühle dürfen gerne mitgebracht werden. Da es nach Sonnenuntergang bereits deutlich abkühlt, wird warme Kleidung empfohlen.

Ob die Beobachtung stattfinden kann, hängt von der Wetterlage ab. Wir informieren am Veranstaltungstag bis spätestens 16:00 Uhr hier auf unserer Website.

Hinweis: Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Da das Gelände uneben sein kann, empfehlen wir festes Schuhwerk. Bei Dunkelheit ist zudem eine eigene Taschenlampe hilfreich.

Themenabend am 17. September 2025: „Expansion des Alls – Krise der Kosmologie oder Chance für neue Erkenntnisse?“

Am Mittwoch, dem 17. September 2025 laden wir zu unserem nächsten Themenabend ein. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr und findet im Vereinshaus Dornholzhausen, Saalburgstraße 158, 61350 Bad Homburg statt. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die weitere Ausstattung unserer Volkssternwarte Hochtaunus wird gebeten.

Knapp hundert Jahre ist es her, dass die Wissenschaft erkannte: Das Universum dehnt sich aus.

Seither versuchen Astronominnen und Astronomen, die Geschwindigkeit dieser Expansion möglichst präzise zu bestimmen. Mit immer ausgefeilteren Messmethoden glaubte man, der wahren Expansionsrate des Kosmos stetig näherzukommen. Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Je nach Methode ergeben sich unterschiedliche Werte.

Doch wie kann das sein? Sind die Abweichungen das Ergebnis von Messfehlern, unbekannten Störfaktoren oder sogar ein Hinweis darauf, dass unser gesamtes Verständnis des Kosmos auf wackeligen Beinen steht?

Diese rätselhaften Unterschiede zählen heute zu den größten Herausforderungen der modernen Kosmologie. Ist das der Beginn einer wissenschaftlichen Krise oder eine einmalige Chance auf grundlegende neue Erkenntnisse?

In dem Vortrag geht unser Mitglied Dr. Sergei Kovalenko diesen Fragen auf den Grund und gibt faszinierende Einblicke in die Rätsel unseres Universums.